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Frust und Ablehnung

Ich habe mich erneut mal wieder an ein Bild auf Leinenwand und mit Acrylfarben versucht. Wollte auch mal mit anderen Methoden diese darauf zu bringen etwas experimentieren. Für mich persönlich ist diese Arbeit jedoch unzufriedenstellend. Warum sie es trotzdem zur Veröffentlichung schafft, erfährst du jetzt hier im Blog.

Frust und Ablehnung
Frust und Ablehnung

Das Teil ist weder vollständig noch unvollständig. Ich weiß nicht, ob es so bleiben wird, ob irgendwann noch was dazu kommt oder es am Ende schlichtweg einfach nur wieder mit weiß übermalt werden wird. Fakt ist, dass es so jetzt erstmal so ist wie es ist und es auch eine Geschichte erzählt. Eine Bedeutung hat. Etwas über mich Preis gibt und mir dadurch selbst auch einiges offenbart. Einiges, aus dem ich vieles für mich mitnehmen und lernen kann.  Auch wenn nicht alles angenehm dabei ist.

 

 

Durch den regen Austausch mit jemanden über (diese Art der) Kunst, bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass diese Unzufriedenheit durch eine Enttäuschung davon, dass nichts "cooles" dabei heraus gekommen ist, meiner vorhandenen Portion an Perfektionismus oder Kontrolle und die Tatsache, dass ich das was während des Malprozesses und dem bisher daraus entstanden "Ergebnis" Frust und Ablehnung verspürte. Daher auch der Titel des Bildes. Genau so gut hätte man es wohl aber auch "Das verstoßene Kind" nennen können, was vermutlich das Abstrakte Dasein besser unterstrichen hätte. Die Idee dazu ebenfalls von der besagten Person kam. 


Warum habe ich es jetzt trotzdem anders benannt? Ganz einfach: Das andere hat irgendwie auch etwas bitteres.

 

Etwas verletzendes, weil es irgendwie tiefer in die Wurzeln greift ... Ich schätze deswegen. 


 

Dabei wollte ich einfach nochmal versuchen eher unvorbereitet, ziellos und einfach drauf los zu machen. Völlig unvoreingenommen und ohne jede Vorstellung und Pläne im Voraus. Halt einfach Hände und Werkzeug von alleine agieren lassen. Mein Innenleben sprechen, nach draußen und damit zum Ausdruck bringen können.  Anders eben, als ich es sonst bei Zeichnungen auf Papier und mit Bleistift und Buntstiften oder Markern mache. Ich wollte was ... losgelösteres. Einfach mal locker und ohne mir vorher so viele Gedanken dazu machen zu müssen. 

 

An sich zeichnet das für mich auch viel bei Kunst aus. Es klingt alles so einfach und banal irgendwo, doch ich merke, dass mir das unheimlich schwer fällt und ich hier wirklich hart gegen eine Barriere in mir  ankämpfen muss. Es aber auch aufbrechen möchte. Aus einer Faszination vielleicht heraus, vielleicht aber auch der anderen Seite wegen aus. Die Vielschichtigkeit. Denke schon, dass das wieder ein ganzes Stück weit Befreiung und somit auch Schritt zum wundersamen Seelenfrieden mehr sein wird. 

 

Zwar kamen dann Gefühle in mir auf - die keineswegs deswegen abzuwerten oder verschlossen werden müssten, doch wie es aussieht wollte ich das nicht zu Tage treten lassen. Lehne es ab. Schätze, ich ärgere mich genau darüber, dass es statt positiv und optimistisch oder schön halt eher erbärmlich, traurig und halt negativ meiner Meinung nach geworden ist und ich doch vorab halt unbewusst den innerlichen Wunsch hatte, dass es was angenehmeres werden sollte. Vor allem für mich. 

 

Trotzdem habe ich mich entschlossen es zu zeigen und auch den Background dazu zu verfassen. Was nicht zuletzt den Menschen geschuldet ist, mit dem ich aktuell mich sehr und intensiv darüber austausche und philosophiere. Er hat mich dazu irgendwie angespornt und ermutigt diesen Schritt zu wagen. Ich sah vieles nicht gänzlich anders. Doch gerade deswegen hatte es mich nochmal so bestärkt es zu machen. An der Stelle auch nochmal ein herzliches Dankeschön, auch wenn es wahrscheinlich gar nicht dein Ziel gewesen war. 

 

Bezüglich der Methoden die ich angewandt habe: ich hatte dieses mal mehrere Farben frei nach Schnauze in ein Messbecher getröpfelt und die dann etwas vermischt und so auf die Leinenwand laufen lassen bzw. daraus verteilt. Später hab ich statt Pinsel und Spachteln meine bloßen Hände benutzt und einfach wild darauf los gekreist und gekratzt. 


Übrigens ist dieses Werk auch Teil von "Die Kunst mit Acryl". Dort kommt ihr zu den bereits anderen Arbeiten von mir mit diesen Utensilien.